Wie passen eigentlich ein erfüllender Beruf und ein bewusstes Familienleben zusammen? Und zwar so, dass Du nicht ständig Schuldgefühle hast oder das Gefühl entsteht, dass irgendwer (inklusive Dir) zu kurz kommt?
Ich kann mich noch gut dran erinnern, dass ich mir darüber lange den Kopf zerbrochen habe, bevor unser Sohn auf die Welt kam. Ohne gute Antworten zu finden. Der Wunsch, eine Familie zu gründen, war für mich so groß, dass ich irgendwann entschied das „Wie passt das alles zusammen? Wie werde ich allen gerecht?“ auf später zu vertagen. Ich habe mich in das Abenteuer Kind gestürzt und manchmal (schmerzhaft) gelernt, wie das alles für mich funktioniert.
Hier habe ich für Dich 6 Strategie gesammelt, die mir geholfen haben:
Nimm Dir Zeit, um Deine Wünsche und Bedürfnisse zu verstehen Nimm Dir immer wieder Zeit für Dich, um zu spüren, was Du brauchst. Umso besser Du Deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse kennst, umso klarer kannst Du Entscheidungen darüber treffen, was grade dran ist. Das kann ein kleiner Spaziergang sein oder Zeit allein im Bad. Überleg Dir, was Du leicht herstellen kannst. Umso leichter das in Deinen Alltag passt, umso besser etablierst Du diese Momente für Dich.
Sprecht miteinander Wenn Du lernst, Deine Bedürfnisse zu verstehen, kannst Du mit mehr Klarheit ins Gespräch mit Deinem Partner, Deinen Freunden und den Menschen aus deinem beruflichen Umfeld gehen. Und davon wird es jede Menge brauchen, immer wieder. Ihr steckt alle gemeinsam in diesem Veränderungsprozess, den ihr dadurch gestaltet, dass ihr miteinander redet. Dazu gehört, zu formulieren, was Du Dir wünschst und auch darum „nein“ zu sagen, wann immer Du es brauchst.
Am Ende wir es viel darum gehen, welcher der vielen Aufgaben und Rollen in Deinem Leben Du grade Deine Aufmerksamkeit gibst. Triff diese Entscheidung bewusst und mit Klarheit für Dich und Dein Umfeld. Dadurch schützt Du Dich davor, zu viele Dinge gleichzeitig zu machen und trotzdem das Gefühl zu haben, nichts und niemandem wirklich gerecht zu werden.
Hol das Beste raus aus Deiner Zeit Du hast eine Entscheidung darüber getroffen, was grade dran ist – dann bleib jetzt dabei und würdige diese Zeit mit Deiner vollen Aufmerksamkeit. Du machst dadurch Qualitätszeit daraus. Auch wenn es kleine Momente sind, lebendige Familienessen oder Du in einem herausfordernden Arbeitstag steckst. Es flutscht nicht immer alles mit Leichtigkeit. Wenn Du immer wieder versuchst bewusst zu entscheiden, in welcher Rolle oder bei welcher Aufgabe Du grade bist, kannst Du lernen, das anzunehmen was grade zu dieser Situation gehört.
Das Beste aus meiner Zeit zu holen, heißt dann im Resultat nicht, dass immer alles bestens läuft, sondern dass ich wirklich da war. Es heißt, dass ich den Moment erlebe – mit Aufmerksamkeit und Hingabe.
Lass Dir von anderen helfen Nutze alle Hilfe, die Du brauchst und kriegen kannst – von Freunden, Familie oder aus Deinem beruflichen Netzwerk. Viele unterschiedliche Dinge können Dich entlasten, vor allem wenn Deine Kinder noch sehr klein sind. Das können diverse Formen der Kinderbetreuung sein, Haushalts- und Alltagshilfen, Erfahrungsaustausch mit anderen Frauen oder Coachingangebote am Arbeitsplatz. Beim Thema Vereinbarkeit hast Du mit Deinem Arbeitgeber einen Partner an Deiner Seite. Überlegt gemeinsam, welche Unterstützung für Dich seitens des Unternehmens bereitgestellt werden kann, um Dich zu begleiten. Ihr habt ein gemeinsames Ziel – Du kannst Deiner Karriere weiterhin mit Erfolg nachgehen.
Nimm Dir (kleine) Auszeiten Ich weiß das klingt ganz schwierig mit (kleinen) Kindern, und dennoch finde ich diesen Punkt wichtig. Die Kunst wird sein, sich zu überlegen welche Auszeiten gut und realistisch in Deinen Alltag passen. Wenn Dein Kind noch sehr klein ist, ist vielleicht nicht die Zeit für einen ganzen Wellness Urlaub. Und sicher gibt es Dinge, die Du tun kannst für Dich. Etwas Zeit zum Lesen, ein Spaziergang allein, ein Treffen mit Freunden. Achte vor allem auf regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf. Das brauchst Du einfach. Vielleicht kannst Du Dich mit Deinem Partner abwechseln beim nächtlichen Kinderdienst, so dass Ihr beide immer wieder Nächte ohne Unterbrechungen schlafen könnt.
Hier gilt – was ist der bestmögliche kleinste Schritte zu Deiner Auszeit, den Du machen kannst. Und den setzt Du um! Wenn das funktioniert, überlegst Du, was sonst noch möglich ist.
Geh davon aus, dass es anders kommt als Du denkst Das wird immer wieder passieren. Du wirst Pläne machen, Bedürfnisse formulieren, klar sein, „nein“ sagen, zu anderen Dingen „ja“ sagen. Und dann kann es sein, dass es trotzdem nicht so läuft, wie Du Dir das wünschst. Ein wichtiger beruflicher Termin im Kalender und Dein Kind ist krank, der ersehnte Kinoabend und Du brauchst länger im Büro weil etwas fertig werden muss.
Zweifle deswegen nicht an all dem, was Du vorher getan hast. Oder an Deinen Entscheidungen. Das ist einfach das Leben. Es ist turbulent. Diese Dinge passieren und mit Kindern sowieso. Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen ist nicht immer einfach. Das sind eine Menge Aufgaben, die alle gefühlt parallel laufen.
Gehe einfach davon aus, dass ein gewisses Maß an Chaos dazu gehört. Und Du entwickelst grade in der Master Class des Lebens die Kompetenz, immer wieder anzuhalten, Dir bewusst zu werden, was es braucht und Entscheidungen zu treffen.
Fazit:
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist herausfordernd. Das dürfen wir uns klar machen. Das ist eine Aufgabe, die Du als Mutter nicht allein stemmen kannst. Suche immer wieder Gespräche darüber, was für Dich wichtig ist, tausche Dich aus über Deine Erfahrungen und nimm jede Hilfe in Anspruch, die Du brauchst.
Aber vor allem – sei geduldig mit Dir selbst. Lass jeglichen Perfektionismus los und mach Dir zum Ziel, Dein Leben in den kleinen Momenten zu leben. Genieß alles, was grade da ist. Sei ambitioniert im Job und liebevoll mit Deinen Kindern. Bleib Dir selbst wichtig und genieß das Zusammenleben mit Deiner Familie. Das alles kann nebeneinanderstehen. Das alles gehört dazu. Mach Dir klar, dass Du ein volles Leben lebst und manchmal Dinge warten müssen. Wenn Du über Deine Zeit, Deine Rollen und Deine Aufgaben lernst bewusst zu entscheiden nimmst Du Deinen Schuldgefühlen die Luft aus den Segeln.
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